Die tunesischen Berber

Über die Herkunft der Berber ist kaum etwas bekannt. Es ist umstritten, ob sich das Wort aus dem Arabischen ableitet oder vom griechischen Wort barbados. Zeugnisse der Berber erschienen schon früh in ägyptischen, griechischen und römischen Quellen. Viele Jahrhunderte bewohnten die Berber die Küste Nordafrikas, von Ägypten bis zum Atlantischen Ozean und die vielen Eroberer und Kolonialisten prägten die Entwicklung und das Wesen der Berber. Berber sind vor allem im heutigen Marokko und Algerien anzutreffen. Die ursprüngliche Kultur und Sprache der Berber ist durch den arabischen Einfluss stark zurückgedrängt worden. Zahlreiche Berberstämme sprechen heute Arabisch.
Teile der tunesischen Bevölkerung sind berbischer Herkunft, aber nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung spricht die Berbersprache. Die Berber sind ein gastfreundliches Volk.
Sie erreichten schnell ihr Ziel. Ein berbischer Führer gesellte sich zu ihnen. Im Gespräch überraschte ihn der Mann mit der Feststellung, dass einige Berber sogar blond seien, denn unter den Einheimischen, die mit den Berbern siedelten – nur die Tuareg blieben Nomadenvölker – waren auch Familien germanischer Vandalen.
Als die oströmischen Streitkräfte die Restgermanen aus Nordafrika bekämpften und vernichtend schlugen, wurden nicht alle getötet und vertrieben.
Er rief sein historisches Wissen aus seinem Gedächtnis ab, dass er sich irgendwann angeeignet hatte. König Geiserich hatte die Vandalen 429 nach Nordafrika geführt, um sich der Reichtümer der Provinz Afrikas, des Herzstücks des römisch-westlichen Restreiches zu bemächtigen. Die Berberstämme schlossen sich den Vandalen an.
Die Vandalen und Alanen errichteten etwa im Gebiet des heutigen Tunesien ein Königreich, welches 442 von Valentinian III. anerkannt wurde. 455 plünderten die Vandalen und Alanen Rom. Der Begriff ‘Vandalismus‘, als Bezeichnung für ‘fanatisches Zerstören um seiner selbst willen‘ ist bis heute bekannt, auch wenn er historisch unkorrekt ist, da die Vandalen zwar nicht ohne Brutalität hausten, jedoch nicht in blinder Zerstörungswut.
Das Ende der Vandalen, die sich lange Zeit erfolgreich in Nordafrika behaupteten, nahte, als Ostrom Thronstreitigkeiten zum Anlass für Militärexpeditionen nach Afrika nahm. Die Zahl der vandalischen Krieger war zu gering, um der schweren Niederlage gegen die zahlenmäßig überlegenen Truppen unter Belisar zu entgehen. Nordafrika wurde 546 wieder in das Imperium Romanum eingegliedert.
In den Quellen erschienen von da an keine Vandalen mehr. Die Kriegsgefangenen wurden nach Ostrom deportiert und später in den Perserkriegen eingesetzt.
Die Restzivilbevölkerung mischte sich mit den Einheimischen.

>Nach kurzer Fahrt erreichten sie ihren Ausflugspunkt. Die Berber kamen ihnen mit Pferden und Kamelen entgegen. Die Kamele knieten nieder und sie stiegen auf. Er war noch nie auf einem Kamel geritten. Er liebte das Reiten nicht, da er als Kind einmal von einem Pferd abgeworfen worden war, aber ein Kamelritt war etwas anderes. Man wiegt sich im Schritt des Tieres. Die Mädchen genossen den Ritt. Besonders Sevilay lächelte unentwegt und ihre dunklen Augen blitzten vor Freude. Er machte viele Fotos. Paula und Adrienne filmten vom Kamelrücken. Sie ritten auf Staubwegen und querten weitläufige Olivenhaine, in denen Schafe grasten. Die Fläche wurde sandiger. Sie erreichten eine oasenähnliche Siedlung und lagerten in der Nähe einer kleinen Schilfhütte, die unter Bäumen mit Netzen verspannt war.
Zwei Esel grasten angepflockt unter grünen Olivenbäumen. Auf einer offenen Fläche schichtete eine in traditioneller Tracht gekleidete Berberin Reisig zu einem Haufen, um ein Feuer zu entfachten. Sie nahmen in der schattigen Schilfhütte Platz und tranken Tee.
Die Kamele lagerten friedlich im Kreis. Der Tee schmeckte, trotz der nicht stilechten Plastikbecher, vorzüglich. Er fühlte sich wohl und er plauderte mit dem Kameltreiber. Sie tauschten ihre Adressen aus. Die Berberfrau nahm von dem Reisig und beförderte ihn in einen ringförmigen Lehmofen mit kraterähnlicher Öffnung und steckte ihn in Brand. Der Lehmofen nahm die Hitze auf. Die Frau backte Fladenbrot. Das frische Brot schmeckte köstlich. Er nahm nur wenig Brot angesichts der bereits verdauten und noch zu erwartenden Mahlzeiten, die ihnen ihre Gastgeber noch zu präsentieren gedachten. Eine Wasserpfeife wurde entzündet und sie zogen abwechselnd an dem Mundstück. Er inhalierte. Gern wäre er noch verblieben. Aber ihre Begleiter riefen zum Aufbruch. Ihr Ziel war Sousse. Die Kamele brachten sie zu ihrem Ausgangspunkt zurück und sie fuhren zu der am Meer gelegenen Hafenstadt.

Diese Leseprobe stammt aus „Ein bisschen Freiheit vielleicht?“